Baguio, angenehmes Klima in kühlen Bergen
Anreise und Informationen
Baguio-City hat ca. 28.000 Einwohner und liegt etwa 250km nördlich von Manila in der Provinz Benguet. Einschließlich der Umgebung mit 129 Baranggays kommt Baguio auf über 300.000 Einwohner.
Der Flug von Manila nach Baguio mit Philippine Airline dauert 1 Stunde. Mit dem Bus dauert die Anreise von Manila einen Tag, wobei man nicht voraussagen kann, ob das nun 7 oder 12 Stunden sein werden. Die Strecke ist sehr kurvenreich und im allgemeinen schafft ein Bus auf den Philippinen nicht mehr als höchstens 35-40 km in der Stunde. Oft gibt es irgendwelche Hindernisse und Probleme, die Zeit kosten.
Baguio liegt 1500m über dem Meeresspiegel und ist damit die am höchsten gelegene Stadt der Philippinen. Die Temperaturen sind meistens um etwa 10 Grad Celsius kühler als im Flachland und liegen im Jahresmittel um 20 Grad. Dadurch entwickelte sich die Region um Baguio zu einem begehrten Ziel des Binnentourismus, der zu Weihnachten und Ostern seinen Höhepunkt hat. Viele Bewohner Manilas und des tiefer liegenden Flachlandes reisen in den heißen Monaten nach Baguio, um sich dort bei angenehmen Temperaturen zu erholen und wer es sich leisten kann, hat in Baguio eine Zweitwohnung.
Paradies für Beerenfrüchte, Obst und Gemüse
Die Terrassen an den Berghängen um Baguio dienen nicht dem Reisanbau, sondern es werden in den kühleren Bergregionen europäische Obst- und Gemüsesorten angebaut und in alle Landesteile der Philippinen geliefert.
Bewohner - Igorot
Im Gebiet der Cordillera leben die Stämme der Ibaloi, Ifugao, Bontoc, Kalinga und Kankanay. Sie sind jedoch nicht mehr so bodenständig und nur auf ihre Stammesgebiete beschränkt, wie das zuvor einmal war. Durch den Tourismus sind bessere Verkehrswege und Busverbindungen entstanden. Touristen schwärmen aus bis zu den entlegendsten Bergdörfern und auch die Einheimischen sind mobiler geworden, was zunehmend zu einer Vermischung der einzelnen Volksstämme führt. Deshalb spricht man heute allgemein von den Igorot (Bergbewohner) und meint damit alle Bewohner der philippinischen Kordilleren.
Erdbeeren
Während in Europa Ananas, Mangos und Papayas die Exoten sind, sind es hier die Erdbeeren. Erdbeeren sind schon fast Luxusartikel und im ganzen Lande begehrt.
Der Markt
Am nördlichen Ende der Session Road liegt auf einer riesigen Fläche der Markt von Baguio-City.
Für Touristen sind die frischen Gemüse und Salate eine besondere Attraktion.
Es gibt Kartoffeln, Rettig, Möhren, Gurken und Brokolie, da kann sich ein Europäer heimisch fühlen.
Etwas Essen kann man an zahlreichen Ständen. Es gibt Spezialitäten, leckere Gerichte und Snacks der einheimischen Küche und natürlich auch Fastfood nach internationalem Standard.
Obst und Beerenfrüchte
Es gibt Äpfel, Pflaumen, Weintrauben und andere Beeren, die auf den Philippinen nur in dieser Region gedeihen.
Blumen
Neben den vielen Orchideen und anderen exotischen Blumen auf den Philippinen, wachsen in dieser Bergregion auch viele Blumenarten, die ein kühleres Klima verlangen.
Diese große Fülle der verschiedenen Blumen haben Baguio auch zum Hauptlieferanten für Blumen nach Manila gemacht und alljährlich findet in Baguio ein großes Blumenfest statt.
Lebensmittel
Man findet alle Sorten Lebensmittel, auch Reis, Fleisch, Erdbeermarmelade und vieles mehr.
Handarbeiten und Kunstgewerbe
An Ständen auf dem Markt und in Geschäften der Innenstadt werden Kleidung, Schmuck, Holzschnitzarbeiten und geflochtene Korbwaren angeboten.
Igorot Webwaren
Wenn Sie möchten, können Sie sich vollständig auf Igorot-Art einkleiden oder auch Einzelstücke und Stoffe einkaufen.
Alles ist in der Region gewebt und nach alter Tradition gefärbt.
Easter Weaving Room
Bei Interesse an der heimischen Handarbeit können Sie sich im Easter Weaving Room in einer Vorführung ansehen, wie Stoffe und Teppiche von den Einheimischen auf traditionelle Weise hergestellt werden. Sie können dort auch Produkte günstig kaufen. Diese Handarbeiten der Igorot sind sehr bekannt und werden an Kunden in der ganzen Welt geliefert.
Harrison Road
Direkt am Burnham Park entlang verläuft die Harrison Road und bildet eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt.
Zahlreiche Jeepneys benutzen diese Straße, um schnell von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen.
Session Road
Die Session Road ist die Haupgeschäftsstraße von Baguio. Auch bei Festveranstaltungen ist die Session Road der Mittelpunkt des Geschehens und wird bei solchen Anlässen meistens für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Sehenswertes in Baguio
Katholische Kathedrale
Die rosé farbene Kathedrale mit ihren hellroten Türmen ist das meistfotografierte Bauwerk Baguios
Man erreicht die Kathedrale von der Session Road über eine breite Treppe mit etwa 100 Stufen.
Bei Angriffen während des Zweiten Weltkriegs flüchteten Tausende Bewohner in diese Kirche, welche dem Bombardement der Japaner standhielt und damit vielen das Leben rettete. An Feiertagen und besonders zu Ostern strömen viele Gläubige aus den umliegenden Gebieten und auch aus Manila in diese schöne Kathedrale nach Baguio.
Der Löwenkopf
Dieses ca. 12 m hohe Bauwerk aus Sandstein ist das Wahrzeichen der Kennon Road. Fast alle Touristen erwerben eine Nachbildung als Souvenier.
Der Lions Club in Baguio wollte mit diesem Werk ein Symbol schaffen, welches die Anwesenheit des Clubs in dieser Bergwelt sichtbar macht.
Der Löwenkopf wurde in den 70er Jahren von einem heimischen Künstler der Cordilleras angefertigt.
Bell Church
Dieser Chinesische Tempel befindet sich nördlich der Stadt Baguio in Richtung La Trinidad. Die Tempelanlage wird von der Bell-Church-Sekte unterhalten, welche dem Buddhismus nahe steht.
Es gibt etliche chinesische Kunstgegenstände des Buddhismus zu bewundern und gegen eine kleine Spende kann man sich von einem Priester die Zukunft deuten lassen.
Zur Anlage gehören schöne Gärten mit Pagoden und ein Lotosteich mit Fischen.
Mansion Haus
Am südlichen Ende des Wright Park liegt mit einem prächtigen Eingangstor aus Schmiedeeisen, welches dem Tor des Buckingham Palace in London nachgebaut wurde, das Sommerquartier des philippinischen Präsidenten.
St. Louis Universität
Im gesamten Gebiet nördlich von Manila ist die Saint Louis University, auch University of Cordilleras oder abgekürzt SLU genannt, die bedeutendste Bildungseinrichtung mit fast 30.000 Studenten jährlich.
Diese Universität in Baguio besitzt über 20 Gebäude und gilt auch im Ausland als hervorragende Ausbildungsstätte. Sie zählt zu den besten Universitäten der Philippinen.
Angeboten werden Studiengänge wie Medizin, Informatik, Jura, Architektur, Religion, Philosophie und andere Natur- und Geisteswissenschaften.
Neben der Saint Louis Universität gibt es in Baguio noch weitere Universitäten und Bildungsstätten: Brent International School, Philippines College, Bagiuo Colleges Foundation, University of Baguio, Baguio Central University und andere.
Militärakademie
Im Fort Del Pilar, nahe beim Flughafen, liegt die Militärakademie. Sie ist die wichtigste militärische Ausbildungsstätte für junge Offiziere der Philippinen. Nach Vorbild der US-Army sind auch Frauen für eine militärische Laufbahn zugelassen.
Zahlreiche Touristen besuchen diese Institution und das angeschlossene Museum.
Parks in Baguio
Wright Park
Das nebenstehende Foto zeigt den Wright Park, benannt nach dem amerikanischen Gouverneur Luke E. Wright. Mittelpunkt des Wright Parks ist ein 100m langes Wasserbecken, das mit dekorativen Pflanzen umrahmt ist, welche bei Dunkelheit von kleinen Scheinwerfern angestrahlt werden.
Burnham Park
Zentral im Herzen Baguios liegt der Burnham Park. Er bietet schöne Spazierwege und etliche Attraktionen zur Freizeitgestaltung, wie Football-, Tennis- und Basketballplätze, Fahrradverleih, eine sehr schöne Skatebahn mit Rollschuhverleih und einen künstlichen See mit Bootsverleih. Daneben befinden sich Spielplätze, Kioske und Restaurants. Häufig finden hier Open-Air-Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen statt.
See im Burnham Park
Viele Besucher des Burnham Park mieten sich ein kleines Boot, um auf dem See in der Mitte des Parks zu rudern.
Orchidarium
Man sollte nicht versäumen, das direkt am Burnham Park gelegene Orchidarium zu besichtigen, wo man neben prachtvollen Orchideen auch viele andere Blumen und Pflanzen bewundern und auch kaufen kann.
Reitschule und Pony-Reiten
Im Wright Park gibt es eine Reitschule und es werden reichlich kleine und größere Pferde zur Miete angeboten.
Botanischer Garten
An der Leonard Wood Road liegt der sehenswerte Botanische Garten, der auch als Igorot-Dorf bezeichnet wird. Man findet hier Hütten, die im Stil der umgebenden Bergregion erbaut sind und kann auch sonst einiges über die Kultur der Einheimischen erfahren. Oft werden hier Tänze der Igorot aufgeführt.
Feste in Baguio (Fiestas)
Blumenfest
Panagbenga nennt man das Flowerfestival, welches alljährlich anfang März in Baguio gefeiert wird.
Dieses Festival der Blumen und Tänze wird von einheimischen Folklore-Gruppen sowie Schülern und Studenten der Schulen und Universitäten organisiert.
Auch die Kadetten der Militärakademie maschieren mit bei den farbenfrohen Umzügen durch die Straßen der Stadt.
Es kommen sehr viele Touristen und die Festlichkeiten und Umzüge werden vom Fernsehen live übertragen.
Session-Road im Farbenrausch
Die Session-Road bildet den Mittelpunkt der Feierlichkeiten und wird für eine Woche voll gesperrt.
Die Fahrspuren sind voll mit Blumen und Blumenverkäufern, Verkaufsständen, Souveniershops und Buden mit den verschiedensten Snacks und Gerichten, denn genussvoll essen gehört auf den Philippinen bei jedem Fest dazu.
Panagbenga-Outfit
Rot scheint die absolute Lieblingsfarbe der Igorot zu sein und da es sich um ein Blumenfest handelt, gehören auch grün und ein leuchtendes Gelb zu den vorherrschenden Farben.
Das Foto rechts zeigt ein Igorot-Mädchen mit dem typischen Kopfschmuck zum Blumenfest.
Mentalität der Igorot
Trotz der ausgeprägten Fröhlichkeit bei den Festen und Tänzen der Igorot, gewinnt man doch den Eindruck, dass die Igorot sich in der Mentalität von den Filipinos im Flachland unterscheiden. Sie zeigen im Alltag nicht die gleiche fröhliche Leichtigkeit, sondern wirken eher etwas schwermütiger und ernster.
Vielleicht ist es die schwere Arbeit in der Bergwelt oder eine gewisse Abgeschiedenheit von den übrigen Landesteilen durch die Jahrhunderte, was die Menschen hier geprägt hat..
Die Bergbewohner haben sich lange gegen die spanische Kolonialisierung erfolgreich wehren können und konnten von den Spaniern nie in dem Maße beherrscht werden, wie die übrigen Landesteile der Philippinen.
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